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Wohnen in der alten Kapelle

Wohnen in der alten Krankenhaus-Kapelle

Horstmar Jahrelang stand das alte Krankenhaus in Horstmar leer. Nun wird fleißig gebaut. Es entstehen Wohnungen. Der Rohbau eines großen Gebäudes steht schon. Bald beginnen die Arbeiten an einer ganz besonderen Wohnung.

HORSTMAR. Strahlend helles Licht fällt durch die großen Kapellenfenster in die ehemalige Krankenhauskapelle am Rande der Horstmarer Altstadt.

Ein Fenster ist kaputt, Risse durchziehen die Wände, die eher grau statt jungfräulich weiß sind. Der unebene Boden ist freigelegt, Kabel hängen von der Decke. Und doch strahlen die sandsteinfarbenen Säulen, die goldenen Verzierungen und die Höhe des einstigen sakralen Raumes eine gewisse Herrschaftlichkeit aus.

Das ehemalige Krankenhaus der Stadt Horstmar steht seit Jahren leer.

Alter und Leerstand haben an der Struktur des Gebäudes gezehrt. Doch seit Mitte des Jahres tummeln sich Bagger und Bauarbeiter zwischen Bischofsweg und Stadtwall. Teile des Gebäudes wurden bereits abgerissen, es entstehen Neubauten mit sozial gefördertem Wohnraum (wir berichteten). 34 Wohnungen, aufgeteilt auf drei Gebäudeblöcke, sollen gebaut werden. Sie werden zwischen 25 und 130 Quadratmeter groß sein und sollen verschiedene Mietergruppen ansprechen. Der Rohbau des „Südflügels“ steht bereits, erläutert Dieter Frahling vom verantwortlichen Bauunternehmen Frahling Bau aus Ahaus. Wegen Regen und Schnee mussten die Dachdeckerarbeiten zuletzt ruhen, sollen aber bis Jahresende abgeschlossen sein. „Wir liegen absolut im Zeitplan”, sagt Frahling.

Wer durch den Rohbau geht, kann die verschiedenen Wohnungen schon klar erkennen. Von den Dachgeschosswohnungen aus hat man einen tollen Blick auf die Horstmarer Altstadt auf der einen und die Borghorster Stadtsilhouette auf der anderen Seite. In Kürze beginnen die Innenausbauarbeiten im „Südflügel“. Mitte des kommenden Jahres sollen die ersten 13 Wohnungen bezugsbereit sein, erläutert Frahling. Die Zusammenarbeit mit der Stadt und beteiligten Behörden laufen offen und gut, lobt er. Auch das gegenüberliegende Altenheim sei sehr kooperativ.

Ein weiterer Vorteil: Aktuell sei es „nicht so schwer, Fachfirmen zu finden“.

Ab dem Frühjahr werden Frahling und sein Team dann parallel mit den Arbeiten am neuen „Nordflügel” sowie der Sanierung des Krankenhausteils, der erhalten bleibt und saniert wird, beginnen. Der Nordflügel wird wie ein „L” an

»Die Kapelle wird bestimmt einen ganz besonderen Charme haben.« Dieter Frahling

das Krankenhausgebäude gebaut. Vorher wird der neuere Anbau mit den weißen Verstrebungen am Bischofsweg abgerissen. Erste Vorarbeiten für die Sanierung fanden im ehemaligen Krankenhaus bereits statt. Das Gebäude wurde ausgeräumt, der Boden entfernt. Die neuen Fenster sind bereits bestellt. Eine Gebetsbank aus der ehemaligen Kapelle steht noch im Eingangsbereich. „Die Kapelle bleibt im Bestand erhalten und wird zu einer Wohnung umgebaut“, sagt Frahling.

Sie wird eine der wenigen frei vermieteten Wohnungen in dem Gebäudekomplex sein. Der Großteil wird sozial gefördert und kann daher nur mit einem Wohnberechtigungsschein bezogen werden.

Dafür „wird sie bestimmt einen ganz besonderen Charme haben“, sagt Frahling.

Die Kapellen-Wohnung wird über einen eigenen Eingang verfügen. In den hohen Raum soll über Strahlträger eine zweite Ebene gezogen werden. Wie alle anderen Wohnungen wird sie eine Fußbodenheizung bekommen. Und sie muss energetisch gedämmt und saniert werden. Daher ist bisher offen, ob die goldenen Blumenmuster-Verzierungen an den Säulen erhalten bleiben können oder wie die Kapellenfenster gestaltet werden. Die Planungen laufen seit mehreren Wochen, sind aber noch nicht abgeschlossen.

Ende des Jahres verschwindet laut Frahling auch die große Telefonantenne vom Dach des ehemaligen Krankenhauses.

Die Mietverträge mit Mobilfunkanbietern laufen aus und sollen nicht erneuert werden. Die Antenne komme dafür auf ein Gebäude in der Nachbarschaft.

Spätestens Ende 2026 soll der gesamte Gebäudekomplex sowie Außen- und Parkanlagen zwischen Südflügel und saniertem Krankenhaus fertig und bezugsbereit sein.

Quelle: Westfälische Nachrichten

Fotos: Joel Hundold

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